Progesteron: Zyklus- und Schwangerschaftshormon

Progesteron: Zyklus- und Schwangerschaftshormon

Östrogen und Progesteron sind die wichtigsten körpereigenen Hormone, welche Frauen besitzen. Beide Stoffe sind Hauptindikator eines stabilen Zyklus und der Möglichkeit Schwanger zu werden. Zudem steigern sie unser Wohlbefinden und halten uns jung. Wir erzählen dir hier mehr über eins der beiden Wunder-Hormone. 


Die Bildung von Progesteron (Gelbkörperhormon)

Progesteron bildet sich ab der zweiten Zyklushälfte und entsteht zu einem großen Teil in den Zellen des Gelbkörpers. Die Gelbkörper (Corpus luteum) bilden sich wiederrum nach deinem Eisprung aus dem übrigen Rest des sich im Eierstock entwickelten Eifollikels. Nach deinem Eisprung schüttet dein Körper vermehrt Progesteron aus, um deine Gebärmutterschleimhaut gut zu durchbluten und reifen zu lassen, damit optimale Bedingungen für die Einnistung einer vielleicht befruchteten Eizelle geschaffen werden.

Während deiner fruchtbaren Tage lässt Progesteron deine Körpertemperatur ansteigen und bereitete deine Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung vor. Sollte sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten, dann übernimmt deine Plazenta aber der 12. Schwangerschaftswoche die Produktion von Progesteron.

Bleibt jedoch eine Einnistung aus, dann kommt es zu einer Rückbildung der Gelbkörper und zur Einstellung der Hormonproduktion, was einschließlich zur Menstruation führt. 

Bei Männern und bei Frauen (unabhängig vom Zyklus) werden geringe Mengen in der Nebennierenrinde produziert.


Progesteron-Werte

Zyklusphase

Wert

(Angabe in Nanogramm pro Milliliter)

1. Zyklushälfte

~ 1ng/ml

2. Zyklushälfte

≥ 10 ng/ml

1. Trimester (Schwangerschaft)

11,2 – 90 ng/ml

2. Trimester (Schwangerschaft

25,6 – 89,4 ng/ml

3. Trimester (Schwangerschaft)

48,4 – 422,5 ng/ml

Wechseljahre

≤ 1ng/ml


Die Progesteron-Werte erhöhen sich, wenn die Frau einen erblich bedingten Defekt des Hormonhaushalts hat oder einen Tumor an ihren Eierstöcken.

Ein niedriger Progesteron-Wert tritt auf, wenn eine Funktionsschwäche der Eierstöcke vorliegt.

Durch den niedrigen Progestern-Wert in den Wechseljahren kann es zu Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit kommen.


Die Funktion und Wirkung bei Frauen (Schwangere & Nichtschwangere)

  • Steigert unser Wohlbefinden 
  • Hält uns jung
  • Verlängert die Lebensdauer von Hautzellen
  • Stärkung unserer Knochen
  • Fördert den Tiefschlaf
  • Unterstützt die Regeneration 
  • Stabilisiert den Zyklus 
  • Nach Eisprung -> Erhöhung der Körpertemperatur 
  • Ermöglicht die Befruchtung 
  • Ermöglicht die Einnistung 
  • Ermöglicht den Erhalt der Schwangerschaft 
  • Durchblutet unsere Schleimhäute 
  • Schleust Nährstoffe in die Gebärmutterhöhle
  • Fördert Wachstum des Embryos
  • Reifung der Milchdrüsen

Die Funktion und Wirkung bei Männern

  • Steuerelement für Stoffwechselvorgänge 
  • Steigert unser Wohlbefinden 
  • Hält uns jung
  • Verlängert die Lebensdauer von Hautzellen
  • Stärkung unserer Knochen
  • Fördert den Tiefschlaf
  • Unterstützt die Regeneration 

Progesteron in deiner Schwangerschaft 

  • Schutzfunktion für dein Baby und dich
  • Muskulaturentspannung der Gebärmutter
  • Wachstum und Entwicklung deines Kindes
  • Aufrechterhaltung der Schwangerschaft
  • Vermeidung von vorzeitigen Wehen und einer frühzeitigen Geburt 
  • Stimmungsaushellende und beruhigende Wirkung 
  • Erweitert die Gefäße, damit es nicht zu einer Flüssigkeitsansammlung kommt 
  • Bereitet dich und deine Brüste auf das Stille vor 
  • Fördert das Wachstum von Nägeln und Haaren

Progesteron-Mangel und die Therapie 

Bei Frauen führt ein Progesteron-Mangel häufig zu einer Gelbkörperschwäche, dies kann zu Zyklusstörungen. Die Gebärmutter kann so nicht ausreichend aufgebaut werden, sodass die Einnistung der Eizelle erschwert wird. Ein Progesteron-Mangel steht somit in direkter Verbindung zur Unfruchtbarkeit und kann möglicherweise Ursache für einem unerfüllten Kinderwunsch sein.

Die Ursache einer Gelbkörperschwäche ist noch unbekannt, jedoch tritt diese vermehrt bei Frauen über 35 Jahren auf. Erkannt wird diese meist erst dann, wenn die Versuche schwanger zu werden erfolglos bleiben.

Die Progesteron-Produktion kann durch hormonelle Präparate, wie humanem Choriongonadotropin (hCG) oder vaginalem Progesteron angeregt werden. Auch pflanzen basierte Medikamente können die Produktion fördern.

Sollte der Eisprung bei mehreren Zyklen ausbleiben, kann dies ebenfalls den Progesteronspiegel mindern. Die Ursache hierfür liegt meist in der Störung der Eizellenreifung. Die Gabe von Progesteron kann hierbei allein nicht helfen. Bei der Therapie wird direkt die Eizellenreifung gefördert, damit der Gelbkörper entstehen kann und das Ei von guter Qualität ist.


Die natürlichen Progesteron-Präparate

  • Yamswurzel
  • Mönchspfeffer
  • Frauenmantel
  • Schafgarbe

Vor der Einnahme von Tees und Nahrungsergänzungsmitteln sollte ein Gespräch mit dem/der behandelnden Arzt/ Ärztin stattfinden.


Die Menopause und Progesteron 

Durch das Ausbleiben des Eissprungs und der Periode, in den Wechseljahren, wird natürlicherweise weniger Progesteron produziert. Der niedrige Progestern-Wert in den Wechseljahren kann zu Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit führen.


Quellen: https://www.9monate.de/kinderwunsch-familienplanung/zyklus-fortpflanzung/progesteron-id94291.html

https://www.eltern.de/kinderwunsch/fruchtbarkeit/progesteron.html


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